
2. Mon-Textil-Schau am 26. und 27. April
Monschauer Wochenspiegel

Im vergangenen Jahr wurde Monschau zur schönsten Kleinstadt Deutschlands gekürt. Den malerischen Stadtkern und ihre Berühmtheit erlangte Monschau vor allem dank der florierenden Tuchmacherindustrie«, erinnert Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer. Während wir heute Kleidung aus aller Welt importieren, waren einst Stoffe aus der Tuchmacherstadt Monschau weltberühmt. Die Geschichte aufgreifen und mit modernen Angeboten verbinden: So versteht sich die »mon-textil-schau«, die nach erfolgreicher Premiere im Vorjahr nun an zwei Tagen Samstag, 26. von 11 bis 18 Uhr, und Sonntag, 27. April, von 11 bis 17 Uhr stattfindet.
»Ich habe schon vor vielen Jahren ein Konzept für einen Tuchmachermarkt entwickelt, weil ich finde, dass häufig vergessen wird, dass Monschau eine alte Tuchmacherstadt ist«, erinnert sich Ruth Breuer. Als durch Monschaus Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer ein Arbeitskreis »Tuchmacherstadt« initiiert wurde und Handwerker, regionale Historiker und engagierte Unternehmer zusammenbrachte, flammte die Idee wieder auf. Und diese mündete in einen Kunsthandwerkermarkt, zu dem Textilschaffende eingeladen werden, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Monschau er Geschäften ihre Arbeiten zu präsentieren. Entlang eines Spazierplans werden Bewohner und Besucher zu einzelnen Stationen geleitet, an denen Textilkunst präsentiert wird. Al le Aussteller sind an markanten Örtlichkeiten der Stadt ebenso wie in verschiedenen Ladenlokalen untergebracht. »Wir wollen die historische Seite Monschaus in den Fokus rücken und mit moderner Handwerkskunst zusammenbringen«, so die Organisatoren, die offiziell unter dem »ISG Monschau Zukunft mit Geschichte e.V.« zusammengefasst sind.
Ein leuchtendes Beispiel dafür ist die »Monschau Jacke«, die Handweberin Rita Johannleweling und dem Modemacher Joachim Kern kreiert haben. Der Flechtköper aus Baumwolle und Leinen wurde auf einem Handwebstuhl in der Monschauer Eschbachstraße gewebt, Muster und Farbgebung des Stoffes erinnern an die Monschauer Fachwerkfassaden und deren hell-dunkel Kontraste. »Für die Jackenform ließen wir uns von Arbeitsjacken Monschauer Textilarbeiter inspirieren«, erklären die Beiden, die auch die Hand werksschau mit initiiert haben.
Mit Leben gefüllt wird ganz besonders das Kolpinghaus: Im Rahmen einer Modenschau (14.30 Uhr) werden die verschiedenen textilen Objekte dieser Kunstschaffenden auf einem Laufsteg unter fachkundiger Erläuterung vorgeführt. »Es wird also erklärt, was das Besondere an der Handwerkskunst oder am Schaffenden ist«, so Ruth Breuer. Eine weitere Moden schau (15 Uhr) stellt die Mode des 18. oder 19. Jahrhunderts und heute gegenüber. »Da ist Arnold Kommer federführend«, unterstreicht Breuer. Sieben an gehende Designer einer Mode Berufsschule in Köln werden ihre Mode parallel dazu ausstellen. Und um 17 Uhr liest Anna Maria Caspari aus ihrem Roman »Perlenbach«.
Auf die jungen Gäste und andere Begeisterte wartet samstags eine Filz-Werkstatt. Ganztags gibt es Vorführungen im Weben und Spinnen. Dies wird auch im alten Feuerwehrhaus angeboten, während sich Walliser Schwarznasenschafe auf dem Marktplatz tummeln.
Jeweils um 13 Uhr lädt Christa Gillessen zu einem thematisch passenden Stadtspaziergang »Auf den Spuren der Tuchmacher«.
In der MonArt-Galerie wird Donata Wenders´Kurzfilm »Auf der Suche nach der gewebten Zeit« gezeigt, und selbst das Webereimuseum in Höfen ist an diesem Tag eigens geöffnet und gibt Einblicke in fast vergessene Zeiten
Bild und Text Thomas Förster (MonschauerWochenspiegel)